(Summer) Haven Sent 2/2
Madison spürte die Wärme des Feuers und des Augenblicks, während sie Chris ansah, der mit einem nachdenklichen Lächeln sein Glas absetzte. „Echte Momente“, wiederholte er leise, fast wie ein Versprechen, bevor er hinzufügte: „Manchmal braucht es gar nicht viel, nur jemanden, der das Gleiche zu schätzen weiß.“ Sie nickte, ohne den Blick von ihm abzuwenden, und in der stillen Verbindung, die zwischen ihnen entstand, schien all der Lärm der Welt zu verblassen. Es war, als hätten sie beide für einen flüchtigen Augenblick genau das gefunden, wonach sie suchten – einen Ort und einen Menschen, der sie wirklich verstand.
Chris lehnte sich zurück und musterte Madison mit einem nachdenklichen Blick. „Weißt du,“ begann er schließlich, „diese Zeit des Jahres bringt mich immer ein bisschen ins Grübeln. Weihnachten hat früher eine ganz andere Bedeutung für mich gehabt.“ Er schwenkte sein Glas leicht, als würde er die Worte darin suchen. „Früher war das Haus voll. Meine Mom, mein Dad, meine Brüder – Chaos, Lachen, der Geruch von frisch gebackenen Keksen überall. Aber seit… seit Dad nicht mehr da ist, hat es sich verändert. Es ist ruhiger geworden. Anders.“
Madison nickte verständnisvoll und stellte ihr Glas auf den Tisch. „Ich weiß, was du meinst. Für mich war Weihnachten immer so eine Mischung aus Magie und Melancholie. Als Kind war es magisch – die Lichter, die Musik, die Aufregung. Aber in den letzten Jahren…“ Sie hielt kurz inne und atmete tief ein. „Es fühlt sich anders an. Als ob man versucht, an etwas festzuhalten, das immer ein bisschen weiter wegrutscht.“
Chris sah sie aufmerksam an, sein Blick wurde weicher. „Und dieses Jahr? Wie sieht dein Weihnachten aus?“
Madison zuckte leicht mit den Schultern und schenkte ihm ein nachdenkliches Lächeln. „Keine Ahnung. Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich keine festen Pläne habe. Vielleicht bleibe ich hier in Summer Haven. Vielleicht finde ich ja heraus, dass Weihnachten in einem kleinen Cottage mit einem Kamin und einer Flasche Wein ganz besonders sein kann.“
Chris grinste leicht und hob sein Glas erneut. „Auf ein Weihnachten, das vielleicht nicht perfekt ist, aber ehrlich. Und auf all die kleinen Momente, die es trotzdem besonders machen.“
Madison schmunzelte leise, während sie ihr Glas zwischen den Händen drehte. „Meine Eltern bleiben dieses Jahr in Florida“, sagte sie nach einer Weile. Ihr Blick wanderte zu den Flammen im Kamin, die den Raum in warmes Licht tauchten. „Mein Dad hatte einen Bandscheibenvorfall vor ein paar Tagen. Sie dachten, es wäre besser, wenn sie in der Wärme bleiben, anstatt sich mit dem Schnee hier herumzuschlagen.“
Chris nickte verständnisvoll. „Das klingt vernünftig. Aber Florida zu Weihnachten… irgendwie schwer vorstellbar. Keine weißen Weihnachten, keine gemütlichen Kaminabende.“
„Sag das nicht zu laut“, antwortete Madison mit einem kleinen Lächeln. „Meine Mom würde dir widersprechen. Sie liebt den warmen Winter. Und ehrlich gesagt, es hat sie nach Stevens Tod immer mehr dorthin gezogen.“ Ihre Stimme wurde leiser, und sie legte eine Pause ein, als ob sie die nächsten Worte genau abwägen wollte. „Sie und Dad sind vor ein paar Jahren nach Florida gezogen, als alles noch so frisch war. Ich glaube, sie wollten einfach weg von all den Erinnerungen.“
Chris runzelte die Stirn, sein Blick blieb ruhig auf Madison gerichtet. „Stevens Tod war bestimmt schwer für euch alle“, sagte er leise, ohne den Moment zu brechen.
Madison nickte, während sie tief durchatmete. „Es war… hart. Steven war nicht nur mein Bruder, er war auch mein bester Freund. Als er starb, fühlte sich alles plötzlich so leer an. Meine Eltern haben das auf ihre Art verarbeitet, indem sie weggezogen sind. Ich habe versucht, hier zu bleiben und irgendwie weiterzumachen, aber… es war nicht dasselbe. Deshalb bin ich jetzt hier. Summer Haven fühlt sich an wie ein Ort, an dem ich vielleicht wieder ein Stück von mir selbst finden kann.“
Chris lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen auf die Knie, seine Augen suchten Madisons Blick. „Und was denkst du? Wie wird es für dich weitergehen?“ fragte er vorsichtig. „Ich meine, du bist nur noch ein paar Tage hier in Summer Haven. Was kommt danach?“
Madison lächelte schwach und zog die Beine auf das Sofa, um die Knie mit den Armen zu umschließen. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht“, antwortete sie leise. „Das ist das Verrückte an dieser ganzen Auszeit. Ich bin hierhergekommen, um Klarheit zu finden, aber manchmal habe ich das Gefühl, ich habe nur noch mehr Fragen.“ Sie hielt inne und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, als würde sie die Worte in der Atmosphäre suchen. „Aber irgendwie ist das okay. Summer Haven hat mir gezeigt, dass ich nicht immer einen festen Plan brauche. Vielleicht finde ich heraus, dass es in Ordnung ist, einfach den nächsten Schritt zu machen, ohne zu wissen, wo er genau hinführt.“
Chris nickte langsam, seine Augen blieben nachdenklich auf Madison gerichtet. „Manchmal ist der nächste Schritt alles, was man tun kann“, sagte er leise. „Und vielleicht ist das genau die Art von Freiheit, die du brauchst – nicht, um alles zu wissen, sondern um einfach zu sein.“ Ein Lächeln zog über sein Gesicht, warm und ein wenig schief. „Und wer weiß? Vielleicht führt dich dieser Weg irgendwann wieder hierher zurück.“
Madison lächelte leicht und legte den Kopf schief. „Weißt du, was verrückt ist? Summer Haven ist eigentlich nur zwei Stunden von Boston entfernt. Es fühlt sich hier wie eine ganz andere Welt an, aber ich könnte jederzeit zurückkommen.“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Wein und stellte das Glas dann vorsichtig auf den Tisch. „Zu Hause wartet erstmal der Verlag auf mich. Kendra, meine Managerin, hat während meiner Abwesenheit alles großartig geregelt. Sie hat so ein unglaubliches Talent dafür, die richtigen Entscheidungen zu treffen, selbst unter Druck. Ohne sie hätte ich mir diese Auszeit nicht erlauben können.“
Chris hob eine Augenbraue und grinste. „Klingt, als wäre Kendra ein echter Glücksgriff.“
Madison nickte zustimmend. „Absolut. Vielleicht sollte ich ihr sogar mehr Verantwortung überlassen. Ich merke immer mehr, dass ich nicht alles alleine machen muss – und vielleicht auch nicht sollte. Der Verlag läuft gut genug, dass wir eventuell noch ein oder zwei Leute einstellen könnten. Es ist zwar ein kleiner Verlag, aber wir haben uns eine solide Position erarbeitet.“ Sie atmete tief durch und schaute Chris an. „Es wäre schön, ein Team zu haben, dem ich noch mehr vertrauen kann. Dann hätte ich vielleicht auch öfter Zeit, an einen Ort wie diesen zurückzukehren – einen Ort, der mich wieder auflädt.“
Chris lehnte sich zurück, ein sanftes Lächeln auf den Lippen. „Du weißt schon, dass die Türen nach Summer Haven immer offen stehen, oder? Egal, wann. Du bist jederzeit willkommen.“ Seine Stimme war ruhig, aber seine Worte trugen eine Wärme, die Madison kurz die Kehle zuschnürte. „Jeder hier hat dich ins Herz geschlossen. Du bist mehr als nur ein Gast geworden. Du bist ein kleiner Teil von Summer Haven.“
Madison lächelte, spürte, wie ihre Wangen ein wenig warm wurden. „Das ist wirklich lieb von dir, Chris. Danke.“ Sie hielt seinen Blick, spürte die Ehrlichkeit in seinen Worten. Summer Haven hatte sich tatsächlich wie ein Zuhause angefühlt, und die Vorstellung, dass sie hier einen Platz gefunden hatte, berührte sie mehr, als sie erwartet hatte.
Chris grinste plötzlich, das warme Lächeln wich einem verschmitzten Ausdruck. „Aber hey, bevor du dich hier zu wohlfühlst – ich sollte dich warnen. Wer zu oft in Summer Haven bleibt, wird irgendwann rekrutiert. Ernest könnte dich fragen, ob du ihm bei der Apfelernte hilfst oder Maggi könnte dich dazu überreden, ihre berühmten Scones für den Morgenansturm zu backen. Und glaub mir, niemand entkommt Maggi, wenn sie dich einmal auf dem Radar hat.“
Madison lachte, ihr Kopf fiel leicht zurück, als sie sich das vorstellte. „Das klingt, als wäre das hier gar keine Einladung, sondern eher ein hinterhältiger Plan, mich in die Summer Haven-Arbeitsgemeinschaft einzuschleusen.“
Chris lehnte sich ein wenig näher zu Madison, sein verschmitztes Lächeln wurde sanfter, fast nachdenklich. „Vielleicht ist es ja ein bisschen von beidem“, sagte er leise. „Aber mal ehrlich, ich glaube, Summer Haven wäre besser mit dir hier. Du bringst etwas mit, das… keine Ahnung, die Dinge lebendiger macht.“ Seine Augen suchten ihren Blick, und in dem flackernden Schein des Kaminfeuers schien der Moment zwischen ihnen sich zu vertiefen. „Vielleicht ist das gar kein Plan, dich einzuschleusen. Vielleicht ist es einfach die Hoffnung, dass du öfter hier bist.“
Madison spürte, wie ihr Herz einen Moment schneller schlug. Die Wärme in seinen Worten, die Art, wie er sie ansah – das alles fühlte sich plötzlich so viel greifbarer an. Sie lächelte, senkte kurz den Blick, bevor sie ihn wieder hob. „Weißt du, Chris“, begann sie, ihre Stimme weicher als zuvor, „es gibt etwas an diesem Ort… und vielleicht auch an dir… das mich daran erinnert, wie es sich anfühlt, wirklich irgendwo anzukommen.
Chris hielt ihren Blick, seine Augen suchten nach etwas, das Worte nicht ausdrücken konnten. Er lehnte sich noch ein Stück näher zu ihr, bis die Wärme seines Atems ihre Haut streifte. „Vielleicht solltest du dann genau das tun“, flüsterte er leise, bevor er inne hielt, als wolle er sicher sein, dass sie es auch wirklich wollte. Madison hielt den Atem an, ihre Augen flackerten kurz, bevor sie seine Einladung mit einem sanften Nicken beantwortete. Ohne ein weiteres Wort schloss er den Abstand zwischen ihnen und küsste sie – dieses Mal nicht zögerlich oder flüchtig, sondern mit einer Intensität, die alles um sie herum vergessen ließ. Der Kuss war warm und tief, voller unausgesprochener Gefühle, und Madison spürte, wie sich alles in ihr löste, als sie sich ihm hingab.
Die Zeit schien stillzustehen, während das Prasseln des Feuers die einzige Kulisse für den Moment bot. Als Chris sich schließlich ein kleines Stück von ihr löste, blieb seine Stirn an ihrer, sein Atem war ein wenig schneller als zuvor. Seine Hände ruhten sanft an ihren Wangen, als er sie mit einem Blick ansah, der alles sagte, was Worte nicht ausdrücken konnten. Madison fühlte, wie ein Lächeln ihre Lippen umspielte, während sie den Moment still genoss, ihre Stirn noch immer an seiner.
Dann zog sich Chris ein Stück zurück, nur um sie mit einem frechen Grinsen anzusehen. „Davon möchte ich auch gerne öfter was“, sagte er mit seiner typisch verschmitzten Art, die Madison gleichzeitig zum Lachen brachte und ihr Herz schneller schlagen ließ. Sie schlug ihm spielerisch gegen die Brust, aber ihre Wangen waren warm, und das Lächeln auf ihren Lippen verriet, dass sie mehr als einverstanden war.
Chris hielt ihren Blick noch einen Moment länger, als wolle er den Moment in seinem Gedächtnis festhalten. Dann grinste er wieder, dieses Mal ein wenig schelmischer, und stand mit einer geschmeidigen Bewegung auf. „Und bevor das hier jetzt noch ausartet,“ sagte er mit einem Zwinkern, „bereite ich einmal das Essen vor.“
Madison lachte leise, während sie ihm nachsah, wie er sich Richtung offene Küche bewegte. „Ausartet, ja?“, rief sie ihm hinterher, ihr Ton neckisch, aber ihre Wangen noch immer warm. „Das ist deine elegante Art zu sagen, dass du nervös wirst, wenn es zu ernst wird.“
Chris drehte sich um, während er die Ofenhandschuhe überzog. „Nervös? Ich? Absolut nicht“, sagte er mit einem gespielt selbstbewussten Lächeln. „Ich bin einfach nur ein Mann mit einem Plan – und dieser Plan beinhaltet, dass du gleich das beste Zitronen-Kräuter-Hähnchen deines Lebens probieren wirst.“
Madison lachte leise und ließ ihren Blick neugierig über die Arbeitsfläche schweifen, während Chris die Ofentür öffnete. Ein herrlicher Duft von gebratenem Hähnchen und frischen Kräutern strömte durch den Raum, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr Magen ein leises Knurren von sich gab. „Zitronen-Kräuter-Hähnchen, ja?“ fragte sie amüsiert. „Das klingt verdächtig nach jemandem, der versucht, zu beeindrucken.“
Chris warf ihr einen frechen Blick zu, während er die dampfende Auflaufform mit dem goldbraun gebackenen Hähnchen auf die Arbeitsfläche stellte. „Und? Funktioniert’s?“ Er griff nach einer zweiten Form, die das perfekt gebräunte Kartoffelgratin enthielt, und stellte sie daneben ab. „Dazu gibt’s übrigens noch grünen Spargel, damit das Ganze auch etwas Eleganz bekommt.“
Madison stand auf, das Lächeln auf ihren Lippen wurde breiter, als sie sich dem verlockenden Duft in der Küche näherte. „Okay, ich muss zugeben, das sieht beeindruckend aus. Aber Eleganz, sagst du?“ Sie hob eine Augenbraue und deutete auf den Spargel, der ordentlich auf einem Teller angerichtet war. „Sicher, dass du nicht einfach nur versucht hast, mich davon abzuhalten, eine Tiefkühlpizza vorzuschlagen?“
Chris lachte, während er begann, die Speisen auf zwei Tellern anzurichten. „Tiefkühlpizza? Wir haben ja wohl beide mehr als das verdient.“ Chris lachte und richtete die Zitronenscheiben, die das Hähnchen schmückten, noch einmal sorgfältig aus und hob dann einen Teller hoch, um ihn ihr zu reichen. „Hier, probier das und sag mir, ob ich nicht doch einen kleinen Michelin-Stern verdient hätte.“
Madison nahm den Teller mit einem spielerischen Nicken, schnappte sich eine Gabel und nahm einen kleinen Bissen vom Hähnchen. Ihre Augen weiteten sich, während sie kaute, und sie ließ ein leises Geräusch der Zustimmung hören. „Okay, das ist wirklich gut“, gab sie zu und zeigte mit der Gabel auf ihn. „Vielleicht solltest du dein Travel-Blog in einen Food-Blog umwandeln. ‚MaineMan kocht‘ klingt doch nach einem soliden Konzept.“
Chris lachte und schüttelte den Kopf. „Und was passiert dann mit all meinen Abenteuern und meinen epischen Landschaftsbildern? Nein, ich bleibe lieber bei dem, was ich kann. Aber vielleicht mache ich ab jetzt jeden Dienstag einen ‚Chris-kocht-Abend‘, wenn du dafür wiederkommst.“
Madison legte ihre Gabel ab und sah Chris mit einem schelmischen Lächeln an. „Weißt du, die Chancen stehen gar nicht so schlecht“, sagte sie, bevor sie einen weiteren Bissen nahm. „Wenn du mich weiterhin mit so etwas beeindrucken willst, könnte ich versucht sein, das Angebot ernsthaft in Betracht zu ziehen.“
Chris lehnte sich zurück, zufrieden mit ihrer Reaktion, und hob sein Glas. „Dann nehme ich das mal als halbes Ja.“ Sie stießen an, und für einen Moment fühlte sich alles mühelos leicht an – wie eine kleine Blase aus Wärme und Vertrautheit, die die Welt draußen vergaß. Sie genossen das Essen, unterhielten sich über Kleinigkeiten, lachten über Chris’ Geschichten von seinen abenteuerlichsten Reisen und verloren dabei völlig das Zeitgefühl.
Als der Abend fortschritt und die Kerzen langsam herunterbrannten, bemerkte Madison, wie schwer ihre Augenlider wurden. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und ließ das Glas in ihrer Hand kreisen, während sie Chris dabei zusah, wie er die Reste in der Küche wegräumte. „Das war ein schöner Abend“, sagte sie leise.
Chris sah sie mit einem warmen Lächeln an. „Es freut mich wirklich, dass es dir gefallen hat.“ Er lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und zögerte kurz, bevor er weitersprach. „Apropos, ich habe darüber nachgedacht. Weihnachten steht vor der Tür, und das ist wirklich keine Zeit, die man alleine verbringen sollte. Meine Mom und ich machen es uns dieses Jahr hier gemütlich. Wir würden uns freuen, wenn du dabei wärst.“
Madison blinzelte überrascht und richtete sich auf. „Chris, das ist wirklich lieb, aber ich möchte euch nicht zur Last fallen…“
„Zur Last?“ Chris schüttelte den Kopf und trat einen Schritt näher. „Du würdest uns das Gegenteil tun. Meine Mom mag dich, und ehrlich gesagt…“ Er hielt inne, bevor er hinzufügte: „Weihnachten ist doch so viel besser, wenn man es mit Menschen verbringt, die einem wichtig sind. Überleg’s dir, okay? Du bist herzlich willkommen.“
Madison stand langsam auf und strich sich die Haare hinter die Ohren, während sie zu Chris lächelte. „Ich denke, ich sollte mich auf den Weg machen. Sonst schlafe ich gleich hier ein.“ Ihr Ton war leicht, doch in ihren Augen lag eine Wärme, die den Moment festhielt.
Chris nickte, griff nach ihrer Jacke und hielt sie für sie bereit. „Ich glaube, wenn du hier einschlafen würdest, wäre das nicht das Schlimmste“, sagte er mit einem schiefen Grinsen, während Madison in die Ärmel schlüpfte. Seine Hände blieben einen Moment länger auf ihren Schultern, bevor er sie langsam zurückzog.
Madison zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch, doch bevor sie etwas erwidern konnte, griff Chris nach ihren Händen. Er hielt sie sanft, seine Daumen strichen langsam über ihre Handrücken. „Vielen Dank auch an dich für diesen wunderschönen Abend“, sagte er leise. Dann hob er ihre Hände an seine Lippen und küsste sie, ein zarter, ehrlicher Moment, der Madison die Luft raubte. „Fahr vorsichtig, okay?“ fügte er hinzu, seine Augen suchten die ihren, als wolle er sicherstellen, dass sie wusste, wie ernst ihm diese Worte waren.
Madison lächelte, fühlte ein warmes Ziehen in ihrer Brust. „Mach ich. Und… danke, Chris. Für alles.“ Sie trat nach draußen, das Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln war das einzige Geräusch in der stillen Nacht. Sie blickte noch einmal zurück, und Chris stand in der Tür, seine Hände in den Taschen, während er sie ansah, als wolle er den Moment nicht enden lassen.
Als Madison in ihren Wagen stieg und den Motor startete, summte ihr Handy auf dem Beifahrersitz. Sie griff danach und warf einen Blick auf die Nachricht. Es war von Kendra, ihrer Verlagsmanagerin.
Kendra „Hey, Madison. Wir haben ein Problem. Charles hat sich wieder gemeldet. Ich glaube, er will mit dir wegen des Verlags sprechen.“
Madison fühlte, wie ihr Herz für einen Moment aussetzte. Sie legte das Handy zur Seite, den Namen in ihrem Kopf widerhallend. Charles – ihr Ex. Der Grund, warum sie überhaupt nach Summer Haven geflohen war…