A Family Christmas 2/2

A Family Christmas 2/2

Madison konnte nicht anders, als zu lächeln. Die Wärme, die in diesem Haus herrschte, war wie ein wohltuender Kontrast zu den stillen Abenden, die sie in den letzten Monaten meist allein verbracht hatte. Während Emma und Noah von Chris herunterrollten und sich lachend auf ihre kleinen Beine kämpften, half Madison ihm auf.

„Kommt alle ins Wohnzimmer, das Feuer ist schon an“, rief Olivia, während sie mit Oliver die Taschen Richtung Küche trug. Der Duft von frischen Tannenzweigen und Punch erfüllte das Haus, und die Lichter des Weihnachtsbaums warfen einen warmen Schein auf die Wände. Madison folgte der kleinen Truppe und blieb kurz stehen, um den Anblick auf sich wirken zu lassen. Es war, als hätte sie ein Bild aus einem Weihnachtsfilm betreten – ein Ort, der sich fast unwirklich friedlich anfühlte.

Chris trat an ihre Seite und reichte ihr ein Glas Punch. „Na, was sagst du? Bereit für das Chaos?“ fragte er mit einem Augenzwinkern. Madison nahm einen Schluck und lachte leise. „Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen“, antwortete sie, während Emma und Noah sie an den Händen packten und energisch in Richtung Weihnachtsbaum zogen.

„Wartet mal, ihr beiden“, rief Chris mit einem schelmischen Lächeln, während Emma und Noah Madison weiter in Richtung Weihnachtsbaum zogen. Die beiden Kinder hielten inne und drehten sich mit großen Augen zu ihm um. „Ich muss erst etwas wissen, bevor es weitergeht“, sagte er, verschränkte die Arme und beugte sich ein wenig vor, als ob er sie streng mustern wollte.

„Wart ihr dieses Jahr auch wirklich artig?“ fragte er mit erhobener Augenbraue, während ein Grinsen seine Lippen umspielte. „Weil ich gehört habe, dass sich Santa dieses Jahr besonders viel Mühe mit euren Geschenken gemacht hat – aber nur für die braven Kinder.“

Emma und Noah sahen sich kurz an, dann sprudelte es aus Noah heraus: „Ich war brav! Fast immer. Naja, meistens! Emma eher nicht so.“ Emma verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine ernste Miene. „Ich auch! Aber Noah hat die Kekse für Santa letztes Jahr aufgegessen, bevor er kam!“ rief sie und zeigte mit dem Finger auf ihren Bruder.

Chris tat so, als wäre er tief in Gedanken, während er sich über das Kinn strich. „Hm, das klingt nach einem knappen Fall“, sagte er und nickte ernsthaft, bevor er sich zu Madison umdrehte. „Was meinst du, Madison? Sollten sie trotzdem eine Chance auf ihre Geschenke bekommen?“

Madison lachte leise, während die beiden Kinder sie mit flehenden Augen ansahen. „Ich glaube, sie haben eine zweite Chance verdient“, antwortete sie schließlich, woraufhin Emma und Noah laut jubelten und Chris dramatisch seufzte. „Na gut, wenn Madison das sagt, dann müssen wir Santa wohl vertrauen.“

Er zwinkerte Madison zu, während die Kinder eilig zum Weihnachtsbaum liefen, wo eine Reihe sorgfältig verpackter Geschenke auf sie wartete. „Du bist offiziell ihre Heldin“, flüsterte Chris ihr zu, bevor er ihnen folgte.

Emma und Noah stürzten sich auf die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, ihre kleinen Hände flogen über das glitzernde Papier. Doch plötzlich hielten sie inne, als Emma einen Gold schimmernden Umschlag entdeckte, der unter einem der Zweige hervorlugte. „Noah, schau mal! Das hier ist nicht eingepackt!“ rief sie aufgeregt und hielt den glänzenden Umschlag hoch. Auf der Vorderseite standen in geschwungenen Buchstaben ihre Namen: Emma und Noah.

„Was ist das?“ fragte Noah neugierig, während die beiden den Umschlag vorsichtig öffneten. Chris, der sich mit verschränkten Armen auf die Sofalehne stützte, beobachtete sie mit einem geheimnisvollen Lächeln. Aus dem Umschlag zogen die Kinder ein goldenes Ticket, das fast magisch im Licht des Weihnachtsbaums glänzte. Darauf stand in großen Buchstaben: „Ein Wochenende in Hollywood! Besucht mit Onkel Chris die Warner Bros. Studios!“

Emma und Noahs Augen wurden riesengroß. „Hollywood?“ fragte Emma ungläubig, während Noah laut aufjubelte. „Wir gehen nach Hollywood?!“ Beide drehten sich gleichzeitig zu Chris um, der plötzlich eine dramatische Pose einnahm, eine Hand auf die Brust gelegt und die andere in die Luft gereckt.

Mit einer übertriebenen, fast theatralischen Stimme rief er: „We’re going to Hollywood!“ Er sprang auf und imitierte Katy Perry aus American Idol, winkte, als würde er vor einer riesigen jubelnden Menge stehen, und rief wieder: „Hollywood, Baby! Packt eure Sachen!“

Die Kinder brachen in schallendes Gelächter aus und rannten auf ihn zu, um ihn vor Freude zu umarmen. „Das ist das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten!“ quietschte Emma, während Noah bereits begann, Pläne zu schmieden. „Können wir Batman treffen? Und Bugs Bunny? Und die Kulissen von Harry Potter sehen?“

„Alles, was ihr wollt“, sagte Chris und zwinkerte. „Aber vorher müssen wir dafür sorgen, dass ihr eure Energie im Zaum haltet – Hollywood verträgt nur brave Kinder, schon vergessen?“

„Wir sind brav, versprochen!“ riefen beide im Chor, während sie Chris wieder an den Händen zogen, diesmal Richtung Sofa, wo sie ihre Abenteuerpläne für Hollywood schmiedeten. Madison lehnte sich lächelnd zurück, das Glas Punch in der Hand, und genoss die herzerwärmende Szene.

Noah schnappte sich das goldene Ticket und setzte sich direkt neben Chris, der sich gerade wieder auf die Sofalehne fallen ließ. Mit einem nachdenklichen Blick betrachtete Noah das Ticket in seinen Händen und sagte leise: „Aber ich bin auch ein bisschen enttäuscht, dass das nicht die Einladung von Willy Wonka in die Schokoladenfabrik ist. Aber Hollywood ist auch ganz cool, Onkel Chris.“

Chris tat so, als würde er schockiert die Luft anhalten. „Ein bisschen enttäuscht? Von mir? Oh nein, das ist ja das schlimmste Weihnachtsgeschenk-Urteil aller Zeiten!“ Er legte dramatisch eine Hand aufs Herz und schüttelte den Kopf. „Ich muss mir wohl dringend etwas einfallen lassen, um das wieder gutzumachen.“

Noah kicherte, stand auf und kletterte aufs Sofa. Mit einem entschlossenen Blick beugte er sich zu Chris, drückte ihn fest und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. „Schon okay, Onkel Chris. Hollywood ist auch ganz cool.“

Chris lachte laut, tätschelte Noahs Kopf und rieb übertrieben seine Wange, wo der Kuss gelandet war. „Da habe ich aber noch einmal Glück gehabt. Mit dir hätte ich es mir nicht verscherzen wollen, Noah.“

Noah grinste stolz und ließ sich wieder aufs Sofa plumpsen, während Emma von der anderen Seite auf Chris zukletterte.

„Kinder, kommt alle zu Tisch! Das Weihnachtsessen ist fertig!“ rief Olivia aus der Küche mit ihrer warmen, einladenden Stimme. Der Duft von frisch gebratenem Truthahn, Zimt und Nelken schwebte durch das Haus und machte selbst die unruhigsten Kinder kurzzeitig still vor Vorfreude.

Emma und Noah sprangen sofort vom Sofa auf und rannten Richtung Esstisch, während Chris sich erhob und mit einem verschmitzten Grinsen Madison die Hand reichte. „Komm, bevor die beiden alles aufessen. Glaub mir, die sind schneller als ein Weihnachtswichtel.“

Der Tisch sah aus, wie ein wahrgewordener Pinterest-Post. Eine weiße Tischdecke war mit goldenen Sternen bestickt, und in der Mitte des Tisches stand ein wunderschöner Kranz aus Tannenzweigen und Kerzen. Das Geschirr glänzte im warmen Kerzenschein, und jeder Platz war mit einer liebevoll gefalteten Stoffserviette dekoriert.

„Wow“, sagte Madison leise, während sie sich umsah. „Das ist wunderschön, Olivia.“

Olivia lächelte von der Küche aus, während sie die letzten Schüsseln auf den Tisch brachte. „Ein bisschen Magie gehört doch zu Weihnachten, nicht wahr? Jetzt setzt euch, bevor das Essen kalt wird.“

Alle nahmen Platz, und für einen Moment herrschte eine angenehme Stille, während die Teller gefüllt wurden. Der Truthahn war perfekt gebraten, das Kartoffelpüree fluffig und die Bratensoße ein Traum. Neben den Klassikern gab es einen herrlich duftenden Apfel-Zimt-Auflauf, der Olivias Spezialität war.

„Weißt du noch, als Chris mal versucht hat, den Truthahn selbst zu machen?“ begann Mark, nachdem er einen Bissen genommen hatte. Er schüttelte den Kopf, während er Chris einen schelmischen Blick zuwarf. „Du hast das Ding so verbrannt, dass wir Pizza bestellen mussten.“

„Oder der Sommer, als du uns alle zum Campen überreden wolltest und dann vergessen hast, die Zeltstangen mitzunehmen“, fügte Oliver hinzu, während alle laut lachten.

Die Kinder kicherten, während Emma dazwischen rief: „Ich wette, Onkel Chris hat das Zelt dann einfach um sich herum gewickelt wie eine Decke!“

Die Geschichten flogen nur so über den Tisch, von lustigen Kindheitserlebnissen bis hin zu urkomischen Familienurlauben. Madison hörte aufmerksam zu und fühlte sich, als würde sie ein Teil dieser verrückten, liebevollen Familie werden. Der Raum war erfüllt von Lachen, Gläserklirren und dem wohligen Gefühl, dass an diesem Abend alles genau so war, wie es sein sollte.

Chris lehnte sich zu Madison hinüber und flüsterte: „Sag mal, hast du das Gefühl, dass ich hier immer der Hauptdarsteller in ihren Geschichten bin?“

Madison lachte leise. „Kein bisschen Chris, kein bisschen.“

Nach dem köstlichen Essen rückten alle gemütlich ins Wohnzimmer zurück, wo der Weihnachtsbaum noch immer in warmen Licht erstrahlte. Die Kinder sprangen aufgeregt umher, während Olivia ein weiteres Tablett mit heißen Kakaotassen brachte, garniert mit Sahne und kleinen Marshmallows. „Bevor wir den Abend ausklingen lassen, gibt es noch ein paar Geschenke“, verkündete sie lächelnd.

Emma und Noah klatschten begeistert in die Hände und stürzten sich sofort auf die bunten Päckchen, die noch unter dem Baum lagen. Während sie das Geschenkpapier aufrissen, breitete sich eine Mischung aus Freude und Gelächter im Raum aus. Emma jubelte über ein Set neuer Filzstifte und ein Malbuch, während Noah strahlend einen ferngesteuerten Rennwagen in die Luft hielt.

Als Chris das Geschenk von Emma und Noah auspackte, musste er grinsen: „Ein Paar Socken mit Weihnachtsmuster. Die habe ich mir dieses Jahr besonders doll gewünscht.“ Emma grinste zufrieden und antwortete ganz selbstbewusst: „Siehst du Onkel Chris, so schnell können Wünsche wahr werden“.

Die gemütliche Stimmung im Wohnzimmer hielt an, während sich die Familie und Gäste noch eine ganze Weile unterhielten, lachten, die restlichen Geschenke auspackten und sich Geschichten über vergangene Weihnachten erzählten.

Mark gab alles, als er von einem besonders chaotischen Weihnachtsfest aus der Vergangenheit erzählte, bei dem der Hund den Truthahn vom Tisch gestohlen hatte, und alle brachen in schallendes Gelächter aus. „Ich glaube, der Hund hatte das beste Weihnachten von uns allen“, fügte er hinzu, was Emma und Noah zum Kichern brachte.

Madisons Eltern, die neben Olivia saßen, wirkten völlig entspannt und genossen die fröhliche Atmosphäre. „Das hier fühlt sich wirklich an wie ein echtes Weihnachtsfest“, sagte Madisons Vater lächelnd. „Es ist so schön, wie herzlich ihr alle seid.“

Chris hob ein Glas Punch in Richtung von Madisons Eltern. „Schön, dass Sie beide heute Abend auch dabei sind“, sagte er mit ehrlicher Wärme in der Stimme. „Ich hoffe, Sie haben sich hier wohlgefühlt und ein bisschen von unserem kleinen Weihnachtschaos genießen können.“

Madisons Mutter nickte zustimmend. „Absolut. Und Sie, Chris, sind ein wunderbarer Gastgeber – und Olivia, Sie sind eine großartige Köchin.“

Gegen 21:30 Uhr begann sich der Abend langsam dem Ende zuzuneigen. Emma und Noah waren inzwischen auf dem Sofa eingeschlafen. Olivia stand auf und klatschte leicht in die Hände. „Ich glaube, es wird Zeit, dass wir diese beiden kleinen Weihnachtswichtel ins Bett bringen. Und ich denke, für uns Erwachsene wird es auch langsam Zeit, uns zu verabschieden.“

Die Gäste erhoben sich nach und nach, verabschiedeten sich herzlich und packten ihre Geschenke zusammen. Mark und Oliver halfen, die letzten Tassen und Teller in die Küche zu bringen, während Chris dafür sorgte, dass niemand etwas vergaß.

Am Ende des Abends stand Chris mit Madison und ihren Eltern im Flur, als sie ihre Mäntel anzogen. „Es war wirklich ein wunderschöner Abend“, sagte Madisons Vater. „Vielen Dank, dass Sie uns so herzlich aufgenommen haben.“

Chris lächelte und reichte Madisons Mutter die Hand. „Es war mir eine Ehre, Sie kennenzulernen Mrs. Und Mr. Harper. Kommen Sie gut in ihr Ferienhaus und haben Sie noch eine gute Zeit hier in Summer Haven.“

Madison sah Chris an, ihre Augen funkelten im sanften Licht der Flurlampe. „Danke, Chris. Für alles. Das hier war wirklich ein ganz besonderes Weihnachtsfest.“

Chris lehnte sich lässig an den Türrahmen, als Madisons Eltern die letzten Schritte hinaus in die kühle Nacht machten. Der warme Atem ihrer Worte hing noch in der Luft, als er Madison mit einem schelmischen Grinsen ansah. „Also, Madison, was meinst du – möchtest du noch ein bisschen bleiben? Ich könnte dir einen exklusiven Nach-Punsch anbieten. Die zweite Runde ist nur für VIPs.“

Madison zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme, doch ein Lächeln spielte um ihre Lippen. „Ach ja? Und was macht diesen VIP-Punsch so besonders? Ist der inklusive des goldenen Willy Wonka Tickets?“

Chris trat näher, seine Stimme wurde leiser, aber seine Augen funkelten vor Spaß. „Fast, wenn ich eine Schokoladenfabrik hätte, wärst du meine erste Wahl. Aber auf dich wartet etwas viel besseres.“

Chris legte den Kopf leicht schräg, sein schelmisches Grinsen wurde breiter, während er die Tür schloss. „Also, Madison,“ begann er, sich an den Türrahmen lehnend, „wenn ich dir sage, dass es morgen früh frische Pancakes gibt – mit Ahornsirup, Blaubeeren und einer Prise Magie – wie klingt das?“

Madison verschränkte die Arme vor der Brust, doch ein Lächeln spielte auf ihren Lippen. „Klingt verlockend. Aber ich bin mir sicher, du kannst noch mehr anbieten.“

Chris nickte, als hätte er genau auf diese Herausforderung gewartet. „Okay, wie wäre es zusätzlich mit warmem Apfelkompott? Oder vielleicht Croissants, die direkt aus dem Ofen kommen? Und vergiss nicht die heiße Schokolade – natürlich mit extra Marshmallows.“

Madison lachte leise und schüttelte den Kopf. „Du meinst, das alles könntest du mir bieten, wenn ich bleibe?“

Chris trat näher, seine Augen funkelten verschmitzt. „Oh, das war nur der Anfang. Was wäre, wenn ich sage, dass ich auch einen Kamin habe, der darauf wartet, noch ein bisschen länger zu brennen, und einen Weihnachtsfilm – deine Wahl – den wir auf der Couch gucken könnten? Und falls das nicht reicht… ich kenne da eine Decke, die wirklich flauschig ist. Die beste in ganz Summer Haven.“

Madison biss sich leicht auf die Lippe, während sie versuchte, ernst zu bleiben. „Das klingt ja fast so, als wärst du ein echter Verführer.“

Chris lachte leise und hob die Hände. „Ich gebe nur mein Bestes, um meinen Gästen das ultimative Weihnachtserlebnis zu bieten. Aber ich muss sagen, ich würde mich freuen, wenn du bleibst. Das Ferienhaus ist bestimmt nett, aber… hier ist es gemütlicher. Und morgen früh würde ich die Pancakes nicht allein essen wollen.“

Madison ließ sich einen Moment Zeit, bevor sie antwortete. Schließlich nickte sie und sagte, mit einem Lächeln, das ihre Augen erreichte: „Das klingt ja viel besser als die Schokoladenfabrik.“

Chris grinste breit und rieb sich die Hände. „Das ist die richtige Einstellung! Jetzt komm rein, nimm dir eine Decke, und wir machen diesen VIP-Punsch nochmal besser.“

Madison folgte ihm ins Wohnzimmer, spürte die Wärme des Feuers und hörte, wie Chris schon wieder von möglichen Pancake-Toppings schwärmte. In diesem Moment fühlte sie, dass dieser Abend vielleicht doch ein kleines Weihnachtswunder war – und Chris jemand, der wusste, wie man Herzen wärmt...

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Die ersten Sonnenstrahlen fielen sanft durch die Vorhänge, als Madison langsam die Augen öffnete. Es dauerte einen Moment, bis sie sich erinnerte, wo sie war – nicht in ihrem Ferienhaus, sondern bei Chris. Das Bett war groß und gemütlich, und die Decke, die sie bis unter ihr Kinn gezogen hatte, roch leicht nach Zedernholz und etwas, das sie nur als „Chris“ beschreiben konnte.

Mit einem leichten Lächeln stand sie auf, strich sich die Haare aus dem Gesicht und ging barfuß in die Küche. Der Duft von frischem Kaffee und Pancakes schlug ihr entgegen, und dort stand Chris – in Jogginghose und einem T-Shirt, eine Pfanne in der Hand, während er mit dem Hüftschwung eines Profikochs einen Pancake in die Luft warf.

Als er sie bemerkte, drehte er sich mit einem breiten Grinsen um. „Guten Morgen, Brady! Hast du gut geschlafen?“

Madison blieb verwundert stehen und blinzelte ihn verwirrt an. „Was? Brady?“ fragte sie, immer noch halb verschlafen.

Chris deutete mit dem Pfannenwender auf sie. „Ja, Brady, das Shirt, was ich dir zum Schlafen gegeben habe. Steht dir übrigens großartig – ganz wie einem echten Champion, damit bekommst du automatisch Champion-Status.“ Er stellte ihr eine dampfende Tasse Kaffee vor die Nase und zwinkerte. „Willkommen im Team.“

Madison nahm die Tasse und nippte daran, ihre Augen immer noch belustigt auf ihn gerichtet. „Na schön, Coach.“

Chris lachte leise, während er einen weiteren Pancake in die Luft warf und ihn gekonnt in der Pfanne auffing. „Coach, hm? Gefällt mir. Dann ist das hier quasi unser erstes Teamfrühstück. Ich verspreche dir Brady, du wirst heute mein Starter – die Energie kommt direkt aus meinen unschlagbaren Pancakes.“

Madison setzte sich an den Tisch, die dampfende Kaffeetasse zwischen ihren Händen. Die Küche war einladend warm, und die aufgehende Sonne ließ das Holz der Möbel in einem goldenen Licht erstrahlen. Sie beobachtete Chris, wie er locker und entspannt mit der Pfanne hantierte, und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Du redest von Pancakes, als wären sie ein Meisterwerk.“

Chris drehte sich zu ihr um, hielt die Pfanne mit dem fertigen Pancake hoch und tat so, als würde er eine Ansprache halten. „Madison, ich möchte dich daran erinnern, dass es bei Pancakes nicht nur ums Essen geht. Es ist ein Erlebnis, eine Lebenseinstellung! Und glaub mir, wenn es einen Preis für Pancakes geben würde, hätte ich schon längst die Vince Lombardi Trophy hier stehen.“

Madison schüttelte lachend den Kopf und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. „Die Vince Lombardi Trophy? Du meinst es sehr ernst mit deinen Pancakes ja.“

Chris stellte den nächsten Stapel Pancakes auf den Tisch und setzte sich mit einem zufriedenen Grinsen ihr gegenüber. „Warte nur, bis du den ersten Bissen nimmst. Dann reden wir weiter.“ Er reichte ihr eine kleine Schüssel mit frischen Blaubeeren und einen Krug mit Ahornsirup, während er sie beobachtete.

Madison tauchte ihre Gabel vorsichtig in den Sirup, ließ ihn in goldenen Tropfen über ihren Pancake fließen und nahm den ersten Bissen. Ihre Augen weiteten sich, und sie kaute langsam, während Chris sie erwartungsvoll ansah. Schließlich legte sie die Gabel ab und seufzte. „Okay, das ist… ziemlich gut. Vielleicht sogar preiswürdig.“

„Ich wusste es!“ rief Chris triumphierend und lehnte sich zurück. Doch bevor er weitersprechen konnte, summte sein Handy auf der Arbeitsplatte. Er stand auf, warf einen Blick aufs Display und runzelte die Stirn. „Moment mal, ich muss da kurz rangehen.“

Madison beobachtete ihn, wie er in den Flur verschwand, das Handy ans Ohr gepresst. Seine entspannte Haltung änderte sich plötzlich, als er die Stimme am anderen Ende der Leitung hörte. Ihre Neugier wurde geweckt, als sie ihn leise, aber ernst sprechen hörte. Nach einer Weile kehrte er zurück, sein Gesicht hatte den typischen Ausdruck seines sonstigen Lächelns verloren.

„Alles okay?“ fragte Madison, die Gabel in der Hand, während sie ihn aufmerksam ansah.

Chris zögerte kurz, dann setzte er sich wieder hin und strich sich über das Kinn. „Es war Ernest. Es hat heute früh auf der Farm gebrannt, die Festscheune hat es besonders getroffen.“

Chris ließ die Worte im Raum hängen, und Madisons Miene spiegelte seine Besorgnis wider. „Die Festscheune?“ fragte sie leise.

Chris nickte und legte die Hände flach auf den Tisch. „Ja. Ernest sagt, es sei heute früh ausgebrochen. Die Feuerwehr war schnell da, aber… die Scheune hat großen Schaden genommen. Die New Year's Applebration kann vielleicht nicht stattfinden. Es ist aber Gott sei Dank niemand zu Schaden gekommen.“

Madison stellte ihre Tasse ab, ihre Augen voller Mitgefühl und Entschlossenheit. „Was können wir tun? Gibt es irgendetwas, womit wir helfen können?“

Chris sah sie an, seine Augen waren dankbar, aber auch voller Anspannung. „Ernest hat um Unterstützung gebeten. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, das Fest auf jede Fall stattfinden zu lassen. Aber ich weiß nicht…“ Er brach ab, schüttelte den Kopf und stand auf.

„Ich werde dort hinfahren“, sagte er entschlossen und griff nach seiner Jacke, die über dem Stuhl hing. „Ich kann ihn nicht hängen lassen.“

Madison stand ebenfalls auf. „Ich komme mit.“ Ihre Stimme war fest, und Chris hielt kurz inne, bevor er nickte.

„Okay. Danke, Brady.“ Sein Lächeln kehrte kurz zurück, wenn auch schwächer. „Zieh dir warme Sachen an. Es könnte ein langer Tag werden.“

Als sie gemeinsam das Haus verließen, spürte Madison die kalte Morgenluft auf ihrer Haut. Chris war ungewöhnlich still, während sie ins Auto stiegen, doch sie konnte spüren, wie die Gedanken in seinem Kopf rasten.

Als sie sich der Farm näherten, sahen sie den letzten Rauch, der sich in der klaren Luft über dem Gelände verlor. Der Anblick der zum Teil rußgeschwärzten Scheune ließ Madisons Herz schwer werden. Menschen liefen hektisch umher, einige Feuerwehrmänner packten gerade ihre Schläuche zusammen. Ernest stand am Rand des Feldes, die Hände in die Hüften gestützt, sein Gesicht gezeichnet von Sorge.

„Ernest“, rief Chris, als sie auf ihn zukamen. Der ältere Mann drehte sich um, sein Gesicht ein Bild der Erschöpfung und Erleichterung zugleich, als er die beiden sah.

„Chris. Madison. Danke, dass ihr so schnell gekommen seid.“ Ernest wischte sich die Hände an seiner Jeans ab, bevor er sie ihnen reichte. „Es hätte schlimmer sein können. Viel schlimmer.“

„Was ist passiert?“ fragte Madison und sah sich um.

„Wahrscheinlich ein Kurzschluss oder etwas in der Art“, erklärte Ernest und deutete auf die Stelle, wo die Elektrik zur Beleuchtung der Scheune verlief. „Wir hatten gestern Abend noch die Lichterketten angemacht. Irgendwas muss schiefgelaufen sein. Die Feuerwehr war schnell da, aber…“ Er seufzte und sah zur Scheune hinüber. „Der materielle Schaden ist überschaubar. Ein paar Balken müssen ersetzt werden, und wir müssen die Wände ausbessern. Aber die Zeit, die wir noch haben… das ist das Problem.“

Chris legte eine Hand auf Ernests Schulter. „Es ist also nicht alles verloren.“

Ernest nickte langsam. „Nein, aber es sind nur noch knapp sieben Tage bis zur New Year's Applebration. Die Scheune ist das Herzstück des Fests. Ohne sie… ich weiß nicht, ob wir das schaffen.“

Chris schwieg einen Moment, bevor ein entschlossener Ausdruck sein Gesicht durchzog. „Ernest, du weißt, wie wichtig dieses Fest für alle hier ist. Wir lassen es nicht ausfallen.“

„Aber wie?“ fragte Ernest mit einem Hauch von Skepsis in der Stimme. „Es gibt so viel zu tun, und die Zeit rennt uns davon.“

Chris grinste, das erste Mal seit ihrer Ankunft. „Indem wir nicht alleine kämpfen. Ich habe eine Reichweite, Ernest. Ich werde einen Aufruf starten – Social Media, Kontakte, alles, was wir haben. Wir holen Leute zusammen, die mit anpacken können. Ob Freiwillige, die helfen, oder Menschen, die Material besorgen können – wir werden das hinbekommen.“

Madison nickte, ihre Augen voller Zuversicht. „Das ist eine großartige Idee. Die Leute hier lieben die Applebration. Wenn sie erfahren, dass sie helfen können, bin ich sicher, dass sie kommen werden.“

Ernest zögerte, doch schließlich breitete sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Meinst du wirklich, das könnte funktionieren?“

„Es wird funktionieren“, sagte Chris fest. „Und es wird die beste Applebration aller Zeiten."

Chris zog sein Handy aus der Tasche, öffnete seine Kamera und sagte, während er ein Bild der Scheune machte: „Los geht’s, Brady. Zeit, ein paar Herzen und Hände für Summer Haven zu gewinnen.“

Madison lächelte, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass dies nicht nur eine Herausforderung für die Gemeinschaft war, sondern auch eine Chance, zu zeigen, wie stark sie zusammen sein konnten – auch wenn die Zeit knapp war…

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