Save The Lost Kiss For Me

Save The Lost Kiss For Me

Der Abend begann sanft zu dämmern, als Madison vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer stand. Sie betrachtete sich im warmen, schummrigen Licht, das die Lampe auf der Kommode abgab und musste schmunzeln. Die letzten Tage in Summer Haven hatten ihre Routine auf die angenehmste Weise durcheinandergebracht. Sie hatte sich Zeit genommen, sich selbst wieder ein wenig näherzukommen und nun stand sie hier – nervös und gespannt auf das, was der Abend bringen würde.

Ihr Outfit, ein petrol farbener Rock mit einem schlichten, aber feinen weißen Shirt und ihren verspielten Cowboy-Boots, fühlte sich vertraut an. Sie hatte ihre Haare locker hochgesteckt, darauf bedacht, dass es entspannt, aber doch schick wirkte. Einige Strähnen waren absichtlich locker gelassen und umrahmten sanft ihr Gesicht. Sie atmete tief durch und blickte ein letztes Mal in den Spiegel. Es fühlte sich gut an, sich vorzubereiten und obwohl sie das lange nicht mehr gemacht hatte, freute sie Madison darauf, wie der Abend verlaufen würde.

Pünktlich um sieben klopfte es an der Tür. Ein kleines Kribbeln durchfuhr ihren Magen. Madison glättete schnell den Rock und öffnete die Tür. Da stand er: Chris, lässig, aber wie immer mit einem Hauch von Charme, der unbestreitbar anziehend war. Gekleidet in einem wollweißen Pullover und Jeans, die perfekt zu seiner entspannten Ausstrahlung passten, hielt er einen kleinen Strauß Wildblumen in der Hand. Sie waren nicht ordentlich gebunden, sondern sahen so aus, als hätte er sie irgendwo unterwegs gepflückt. Genau diese spontane Geste brachte Madison zum Lächeln.

„Für dich“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen, das die Stimmung sofort lockerte. Madison nahm die Blumen und schüttelte leicht den Kopf, während sie ihn amüsiert musterte. „Selbst gepflückt?“ Chris grinste noch breiter. „Nur das Beste für die Dame des Abends.“

„Aha, also ein Mann der Natur“, erwiderte sie und schnupperte an den Blumen, während sie die Tür hinter sich schloss. „Kann man so sagen“, entgegnete Chris und hielt ihr galant die Autotür auf, während sie beide lachten.

Die Fahrt zum Restaurant verlief locker, gefüllt mit leichtem Geplauder und kleinen Neckereien. Die Küstenlandschaft zog langsam an ihnen vorbei und Madison ließ den Blick schweifen, während die frische Luft durch das geöffnete Autofenster strömte. Sie genoss die Ruhe, die sich zwischen ihnen ausbreitete, unterbrochen von Chris' charmanten Kommentaren.

Ihre Vorfreude auf den Abend stieg, je näher sie „The Lost Kitchen“ kamen. Chris hatte nicht viel über das Restaurant verraten, nur dass es besonders sei. Madison konnte das leichte Kribbeln der Neugier kaum unterdrücken.

Als sie schließlich ankamen, war es, als wären sie in eine andere Welt eingetaucht. Zwischen hohen Bäumen funkelten sanfte Lichter und der Duft von frischen Kräutern und Brot wehte ihnen entgegen, als sie aus dem Auto stiegen. Madison blieb einen Moment stehen und ließ die Atmosphäre auf sich wirken.

„Man sagt, es sei fast unmöglich, hier einen Tisch zu bekommen“, bemerkte sie und sah Chris neugierig an. Chris zog mit einem verschmitzten Lächeln eine Augenbraue hoch. „Sagen wir einfach, ich kenne jemanden, der jemanden kennt.“

Madison grinste. „Na klar, immer die richtigen Kontakte, hm?“ „Nur für besondere Anlässe“, erwiderte er und zwinkerte ihr zu, bevor er sie in das kleine, gemütliche Restaurant führte.

Das Innere des Restaurants war genauso magisch wie die Außenwelt. Es war klein, intim und hatte etwas Märchenhaftes an sich. Der Raum war erfüllt von flackernden Kerzen und die einfachen Holztische waren liebevoll mit frischen Blumen dekoriert. Madison konnte spüren, wie eine wohlige Wärme sie umfing. Sie wurden an einen Tisch in der Ecke geführt, von dem aus sie die offene Küche sehen konnten und Madison ließ sich beeindruckt nieder.

Das Date zwischen ihnen begann leicht und locker. Sie tauschten Geschichten aus ihrer Kindheit aus, erzählten von vergangenen Reisen und Abenteuern. Chris sprach von seinen Reisen durch Neuengland und den Erlebnissen, die er auf seinem Blog teilte. Madison lachte über seine charmanten Anekdoten und merkte, wie der Abend immer vertrauter wurde. Sie sprach über ihr Leben in Boston, ihre Arbeit als Autorin und ihre Hoffnungen, sich in Summer Haven neu zu orientieren. Es fühlte sich natürlich an und die Gespräche flossen ohne jegliche Anstrengung.

Als der Zwischengang serviert wurde, brachte der Duft von frischem Zitronenöl, Cherrytomaten und Parmesan ihre Unterhaltung kurz zum Stillstand. Die Kellnerin stellte die kunstvoll angerichteten Teller vor ihnen ab und verkündete: „Zitronenöl-Pasta mit Cherrytomaten, Parmesan und Rucola.“

Madison lächelte zufrieden und nahm den ersten Bissen. Sie schloss kurz die Augen, als sie die perfekte Balance der Aromen genoss. „Das ist fantastisch“, murmelte sie, nachdem sie den Bissen genossen hatte.

Chris nickte zustimmend, während er sich ebenfalls eine Gabel voll Pasta nahm. „Es ist eines meiner Lieblingsgerichte hier. Einfach, aber genau richtig.“

Während sie weiter aßen, vertieften sie sich wieder in ihre Gespräche, bis Madison ihn schließlich mit einem amüsierten Lächeln ansah. Sie lehnte sich leicht nach vorn, stellte ihre Gabel ab und funkelte ihn herausfordernd an.

„Sag mal, Chris, warum bist du eigentlich noch Single?“ Ihre Stimme war spielerisch, aber neugierig. Chris grinste leicht. „Direkt zur Sache, hm?“

Madison zuckte schmunzelnd die Schultern, ihre Augen glitzerten herausfordernd. „Na ja, du bist erfolgreich, hast einen erfolgreichen Blog, siehst gut aus… Da fragt man sich schon.“

Chris lachte leise, bevor er einen Schluck Wein nahm. „Vielleicht liegt’s daran, dass ich oft unterwegs bin. Die meisten Frauen mögen es, wenn man etwas länger an einem Ort bleibt.“

Madison lehnte sich noch ein wenig mehr nach vorn, ihre Augen funkelten schelmisch. „Weißt du, bei dir planen die Schwiegermütter doch eigentlich bestimmt gleich die Hochzeit.“ Chris brach in ein herzliches Lachen aus, während er sich zurücklehnte und sie mit einem verschmitzten Blick ansah. „Schwiegermütter, hm? Interessant. Und warum denkst du das?“

„Oh, komm schon“, erwiderte Madison und schüttelte lachend den Kopf. „Du hast diesen lässigen Charme, siehst gut aus und du hast diesen Hauch von Abenteuer. Ich wette, die Mütter sehen dich und denken sofort: ‚Perfektes Schwiegersohn-Material.‘“

Chris grinste breit, seine Augen blitzten amüsiert. „Also, ich bin Schwiegersohn-Material, ja? Interessante Theorie.“ „Definitiv“, sagte Madison und hielt seinen Blick. „Du wickelst die Mütter doch alle um den Finger, nicht wahr?“

„Tja, vielleicht“, gab Chris zu, während er sich leicht vorlehnte. „Aber du scheinst das auch ganz gut hinzubekommen. Bei meiner Mom hast du es ja auch offensichtlich geschafft. Ich wette, du wärst der Star auf jeder Familienfeier.“

Madison lächelte. „Der Star, ja? Oder vielleicht nur die stille Beobachterin, die alles im Hintergrund registriert?“ Chris schüttelte den Kopf, seine Stimme sanft, aber bestimmt. „Glaub mir, Madison, du bist niemand, den man im Hintergrund übersehen kann.“

Madison spürte, wie ihre Wangen warm wurden, aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie hielt seinen Blick fest und spielte weiter. „Na gut, dann wären wir wohl beide Schwiegermutter-Lieblinge.“

Chris hob sein Glas, ein schelmisches Lächeln auf den Lippen. „Klingt nach einem unschlagbaren Duo.“ Madison hob ebenfalls ihr Glas, ihre Augen funkelten. „Vielleicht sind wir das.“

Nachdem ihre Gläser sanft aneinandergeklungen waren, nahm das Gespräch wieder seinen vertrauten, spielerischen Ton an. Die Leichtigkeit zwischen ihnen fühlte sich fast zu perfekt an, als ob die Zeit stillstand und nur sie beide in diesem kleinen, magischen Restaurant existierten.

Kurz darauf brachte die Kellnerin den Hauptgang – eine kunstvoll angerichtete Platte mit gebratenem Lachs, serviert auf einem Bett von geröstetem Gemüse und Kartoffelpüree, das mit frischen Kräutern bestreut war. Der Duft von Zitrone und Butter durchzog den Raum und Madison spürte, wie ihr Wasser im Mund zusammenlief.

„Das sieht unglaublich aus“, sagte sie und musterte den Teller. Sie konnte nicht anders, als beeindruckt zu sein. Chris lächelte zufrieden und schnitt sich ein Stück des Lachses ab. „Ich hab dir doch gesagt, dass es hier etwas Besonderes ist.“

„Das hast du“, stimmte Madison zu und nahm selbst den ersten Bissen. Die zarte Textur des Lachses, die knackigen Gemüsesorten und das perfekt gewürzte Püree harmonierten so gut miteinander, dass sie einen Moment brauchte, um den Geschmack zu verarbeiten. „Okay, ich gebe es zu, du hattest recht. Das ist fantastisch.“

Chris grinste, während er sich selbst einen Bissen genehmigte. „Ich sag’s ja – manchmal lohnt es sich, den richtigen Leuten zu vertrauen.“

Madison lachte. „Also, wer ist diese geheimnisvolle Person, die dir hier einen Tisch verschafft hat? Muss ich mir Sorgen machen, dass du jemandem etwas schuldig bist?“

Chris legte den Kopf leicht schief und schmunzelte. „Sagen wir, ich habe gute Kontakte. Die helfen mir ab und zu, wenn ich jemanden beeindrucken möchte.“

„Beeindrucken, hm?“ Madison hob eine Augenbraue und nahm einen weiteren Bissen. „Bisher machst du das ganz gut.“

„Gut zu wissen“, erwiderte Chris, sein Tonfall leicht flirtend. „Aber genug über mich. Erzähl mir, was dich wirklich nach Summer Haven gezogen hat. Ich meine, Boston ist doch eine spannende Stadt – was hat dich dazu gebracht, die Ruhe hier zu suchen?“

Madison hielt einen Moment inne, während sie ihre Worte sortierte. Sie legte das Besteck sanft beiseite und lehnte sich im Stuhl zurück, ihr Blick wanderte kurz über den Raum, bevor sie zu Chris zurückfand. Es war dieser eine Moment, in dem sie entscheiden musste, wie tief sie in die Geschichte eintauchen wollte.

„Es ist nicht so, dass ich Boston nicht liebe,“ begann sie leise, ihre Stimme etwas gedämpfter als zuvor. „Es war meine Heimat, mein Leben – aber irgendwann fühlt sich alles wie ein Rausch an. Alles geht so schnell und plötzlich merkst du, dass du nicht mehr atmen kannst.“ Sie seufzte und spielte einen Moment mit der Serviette in ihrem Schoß. „Ich dachte, vielleicht muss ich einfach Abstand gewinnen, mich wiederfinden.“

Chris sah sie aufmerksam an, ließ sie erzählen, ohne sie zu unterbrechen. Es war, als spürte er, dass da mehr war, als sie bisher gesagt hatte. Madison konnte den Blick seiner intensiven, aber freundlichen Augen fühlen. Er war der Typ, der zuzuhören verstand und das machte es ihr leichter, ehrlich zu sein.

„Und dann… war da Charles“, fügte sie schließlich hinzu, ihre Stimme etwas brüchiger, als sie diesen Namen aussprach. „Wir waren eine Weile zusammen. Ziemlich lange eigentlich. Ich dachte, er wäre... na ja, du weißt schon. Der Richtige.“ Chris nickte leicht, ohne ein Wort zu sagen. Es war, als würde er sie ermutigen, weiterzureden, ohne sie zu drängen.

„Aber er war alles andere als das. Ich habe es lange nicht gesehen, oder wollte es nicht sehen. Charles war…“ Sie zögerte, als sie die richtigen Worte suchte. „Er war ein Mann, der mich mehr kontrolliert hat, als mich zu lieben. Es war subtil, zuerst fast unbemerkt, aber irgendwann hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr ich selbst war. Ich tat, was er wollte, gab nach, obwohl ich wusste, dass es mich zerstörte.“

Madison schluckte und richtete sich wieder etwas auf, als wollte sie die Schwere der Erinnerung von sich schütteln. „Wir haben uns vor ein paar Monaten getrennt. Es war eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, aber ich wusste, dass ich es tun musste. Ich musste mich selbst retten.“

Chris betrachtete sie mit einer Mischung aus Mitgefühl und Respekt. Er legte seine Gabel beiseite und lehnte sich ebenfalls zurück, die Stimmung zwischen ihnen hatte sich verändert – nicht schwerfällig, aber doch tiefer.

„Ich bin froh, dass du es geschafft hast, diesen Schritt zu gehen“, sagte er schließlich ruhig. „Ich kenne diese Art von Menschen. Sie machen es einem schwer, zu sehen, was wirklich passiert, bis man plötzlich merkt, dass man sich selbst verloren hat.“

Madison nickte und lächelte schwach. „Genau das. Es war so ein schleichender Prozess. Am Ende war ich jemand, den ich nicht mehr kannte.“ Sie atmete tief durch, als wolle sie die letzten Überbleibsel dieser dunklen Erinnerung loslassen. „Deshalb bin ich hier in Summer Haven. Ich wollte einen Ort finden, an dem ich wieder atmen kann. Einen Ort, der mich an das erinnert, was ich verloren habe – mich selbst.“

Chris nahm einen Schluck von seinem Wein und nickte bedächtig. „Es braucht Mut, das zu tun. Sich selbst wiederzufinden. Ich bewundere das.“

Madison spürte, wie ihre Wangen leicht erröteten bei seinen Worten. „Danke“, sagte sie leise, ihre Stimme weicher. „Es ist nicht leicht, aber ich merke, dass es das Richtige war.“

Eine Weile herrschte eine angenehme Stille zwischen ihnen, während sie die letzten Bissen des Hauptgangs genossen. Es fühlte sich an, als hätte sich ein Stück Last von ihren Schultern gelöst und die Atmosphäre wurde wieder leichter, als die Kellnerin die Teller abräumte und mit einem Lächeln fragte: „Und, habt ihr noch Platz für das Dessert?“

Madison lachte und legte sich eine Hand auf den Bauch. „Ich weiß nicht… so gut, wie das Essen war, bin ich mir nicht sicher.“ Chris lehnte sich mit einem schiefen Lächeln zurück. „Komm schon, du bist doch keine, die bei der besten Gelegenheit des Abends aufgibt, oder?“ Madison sah ihn herausfordernd an, das Funkeln in ihren Augen kehrte zurück. „Herausforderung angenommen. Was gibt's denn?“

Die Kellnerin grinste. „Unser hausgemachtes Lavendel-Honig-Parfait mit karamellisierten Nüssen und frischen Beeren. Es ist leicht, aber unglaublich lecker.“ „Oh, das klingt fast zu gut, um es abzulehnen“, sagte Madison und sah Chris fragend an. „Was sagst du?“ „Ich bin dabei“, antwortete er ohne Zögern. „Nach so einem Abend wäre es ein Verbrechen, kein Dessert zu nehmen.“

Kurz darauf kam das Dessert – und es sah genauso verlockend aus, wie es klang. Das Parfait war leicht und cremig, die Nüsse knusprig und die Beeren frisch und süß. Madison nahm einen ersten Löffel und schloss für einen Moment die Augen.

„Das ist unglaublich“, flüsterte sie und ließ den Geschmack auf der Zunge zergehen. „Perfekte Balance von süß und frisch.“

Chris nickte zustimmend, während er ebenfalls einen Bissen nahm. „Du hattest recht – das war die richtige Entscheidung.“

Während sie das Dessert teilten, wurden die Gespräche wieder leichter, flirtender. Jeder Satz, jede Geste schien mit einer spielerischen Energie gefüllt zu sein, die sie beide in den Bann zog. Der Abend, der mit einem Hauch von Nervosität begonnen hatte, entwickelte sich zu einem Moment der Leichtigkeit und Verbundenheit, der weit mehr bedeutete als nur ein gemeinsames Essen.

Als die Kellnerin später den Tisch abräumte und ihnen beiden einen abschließenden Kaffee anbot, lehnte Madison sich zufrieden zurück, ihre Augen funkelten im sanften Kerzenlicht. „Okay, Chris… ich gebe es zu. Du hast mich überrascht. Dieser Abend war perfekt.“

Chris lächelte zufrieden und hob seine Tasse Kaffee. „Ich freu mich, dass du das so siehst. Aber“, fügte er mit einem verschmitzten Grinsen hinzu, „der Abend ist noch nicht ganz vorbei.“

Madison hob eine Augenbraue. „Ach, was hast du noch in petto?“ „Das“, sagte er geheimnisvoll, „wirst du gleich sehen.“

Madison lehnte sich zurück und sah Chris neugierig an, ihre Augen funkelten vor spielerischer Neugier. „Oh, also gibt es noch eine Überraschung?“, fragte sie, während sie ihre Tasse Kaffee abstellte.

Chris grinste verschmitzt und stand auf. „Lass uns einfach sagen, dass der Abend noch nicht komplett ist, ohne einen kleinen Spaziergang.“

Madison spürte, wie sich ihr Herzschlag leicht beschleunigte. Sie liebte Überraschungen, besonders wenn sie so unvermittelt kamen wie diese. „Ein Spaziergang? Bei Nacht?“, fragte sie, leicht neckend. „Wird das nicht ein bisschen unheimlich?“

Chris streckte ihr die Hand hin. „Keine Sorge, ich kenne den perfekten Ort. Außerdem würde ich dich nie irgendwohin mitnehmen, wo du dich unwohl fühlst.“

Madison lachte und nahm seine Hand, während sie von ihrem Stuhl aufstand. „Na gut, dann führe mich zu diesem mysteriösen Ort.“

Sie verließen das Restaurant, die laue Nachtluft umgab sie, während sie zu seinem Auto gingen. Die Sterne leuchteten hell über ihnen und eine sanfte Brise ließ Madisons Haar ein wenig im Wind wehen. Der Duft des Meeres lag in der Luft und obwohl sie nicht wusste, wohin Chris sie bringen würde, fühlte sie sich völlig sicher in seiner Nähe.

Chris fuhr sie eine kurze Strecke die Küste entlang, das Rauschen des Ozeans wurde lauter, je näher sie dem Ziel kamen. Nach ein paar Minuten parkte er das Auto auf einer kleinen Lichtung und als Madison ausstieg, konnte sie in der Ferne die Wellen sehen, die sanft gegen den Strand schlugen.

„Wo sind wir?“, fragte sie, während Chris sie durch die Dunkelheit führte, eine kleine Laterne in der Hand, die den Weg vor ihnen erhellte. „Nur ein Stück weiter“, sagte er geheimnisvoll.

Sie liefen einen kleinen Pfad entlang, bis sie schließlich auf eine versteckte Bucht stießen, die von hohen Klippen umgeben war. Das Licht der Laterne reflektierte sich im ruhigen Wasser und in der Ferne konnte man das sanfte Rauschen der Wellen hören. Der Ort fühlte sich magisch und abgeschieden an, als wäre er nur für sie beide gemacht.

Madison blieb einen Moment stehen und staunte. „Wow… das ist wunderschön“, flüsterte sie. „Wie hast du diesen Ort gefunden?“ Chris zuckte mit den Schultern und lächelte. „Manchmal stolpert man über besondere Orte, wenn man nicht danach sucht.“

Madison ließ sich von der Atmosphäre einhüllen, während Chris ihre Hand nahm und sie sanft zum Wasser führte. Sie setzten sich nebeneinander auf den weichen Sand und ließen die Stille und das Gefühl des Ortes auf sich wirken.

„Ich dachte, nach dem Essen könnten wir ein bisschen entspannen, abseits von allem Trubel“, sagte Chris leise, während er aufs Meer hinausschaute.

Madison lächelte und schlang ihre Arme um ihre Knie. „Das ist perfekt“, antwortete sie, ihre Stimme war ruhig und ehrlich. „Ich hätte mir keinen besseren Abschluss für den Abend vorstellen können.“

Eine Weile saßen sie nur da, sprachen wenig, aber die Stille war nicht unangenehm. Es war eine Art des Beisammenseins, bei der Worte nicht nötig waren. Der Mond hing hoch am Himmel und die Sterne funkelten über ihnen, als ob sie das Schauspiel auf der Erde beobachten würden.

„Also, Chris“, begann Madison nach einer Weile, ihre Stimme spielerisch, aber mit einem Hauch von Neugier. „Du hast mir einen perfekten Abend beschert. Aber jetzt mal ehrlich, was steckt wirklich hinter all diesen Überraschungen? Versuchst du mich einfach nur zu beeindrucken, oder ist da mehr dahinter?“

Chris sah Madison einen Moment lang an, als ob er die richtigen Worte suchte. Sein Lächeln war warm, doch in seinen Augen lag eine tiefere, unerwartete Offenheit. Schließlich brach er das Schweigen mit einem leichten, humorvollen Lachen.

„Madison, ehrlich gesagt, wollte ich einfach, dass du einen schönen Abend hast. Und ich hatte das Gefühl, dass du genau das gebraucht hast.“

Madison sah ihn überrascht an, berührt von seiner Offenheit. Seine Worte trafen sie tiefer, als sie erwartet hatte. Es war schon lange her, dass jemand so etwas zu ihr gesagt hatte und sie spürte, wie sich eine warme Dankbarkeit in ihr ausbreitete. „Das ist... wirklich nett von dir“, sagte sie leise.

Chris lächelte. „Ich meine es ernst. Du verdienst es, dich besonders zu fühlen – nicht nur heute Abend, sondern generell.“ Er hielt inne und ließ den Blick auf das Meer hinaus gleiten. „Ich weiß, dass du durch viel gegangen bist und manchmal braucht man einfach einen Abend, an dem alles leicht ist, ohne Sorgen, ohne Erwartungen.“

Madison spürte, wie ihre Augen leicht zu brennen begannen und sie schaute weg, hinaus auf das Meer, um die Emotionen zu verbergen, die in ihr aufstiegen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es war so lange her, dass jemand ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie einfach nur „sie selbst“ sein durfte, ohne Druck, ohne die ständigen Erwartungen von außen.

„Danke“, flüsterte sie schließlich, immer noch auf das Wasser starrend. Sie konnte fühlen, wie Chris sie ansah, aber sie hielt den Blick fest auf die Wellen gerichtet.

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander, lauschten dem sanften Rauschen der Wellen und genossen die friedliche Stille. Die Welt schien für diesen Moment stehengeblieben zu sein, nur sie beide am Rande der Welt, fernab von allem.

Nach einer Weile sahen sie sich an und ein leises Lächeln spielte auf beiden Gesichtern. Es war eines dieser stillen, wortlosen Verständnisse, die keiner weiteren Erklärung bedurften. Sie waren beide hier und das allein reichte.

Chris stand schließlich auf, klopfte sich den Sand von den Jeans und reichte Madison die Hand. „Komm, ich fahr dich nach Hause“, sagte er sanft, ohne dass es sich wie ein Abschied anfühlte. Es war mehr wie das Versprechen, dass dieser Moment, so flüchtig er auch gewesen sein mag, einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde.

Madison nahm seine Hand und ließ sich hochziehen, lächelte dabei. „Klingt gut. Aber keine Eile, ich genieße noch den letzten Rest dieser magischen Nacht.“

Sie gingen gemeinsam zurück zum Auto, ihre Schritte leicht und entspannt. Die Sterne funkelten noch immer hell am Himmel und die Nacht war ruhig und friedlich. Als sie schließlich im Auto saßen, blieb die Stille zwischen ihnen weiterhin angenehm – kein Druck, kein Zwang, etwas zu sagen. Einfach das Wissen, dass dieser Abend etwas Besonderes gewesen war.

Chris fuhr sie langsam zurück und als sie in der Nähe von Madisons Cottage ankamen, drehte er das Radio leise auf. Eine sanfte, ruhige Melodie füllte den Wagen, während sie die letzten Minuten der Fahrt schweigend genossen. Madison lehnte sich zurück, ließ die Melodie auf sich wirken, während sie das Gefühl dieses Abends noch einmal in sich aufnahm.

Als Chris schließlich vor ihrem Cottage hielt, schaltete er den Motor aus, aber keiner von beiden stieg sofort aus. Sie saßen einen Moment in der Dunkelheit, die Musik immer noch leise im Hintergrund, bevor Chris sich zu ihr drehte und sanft sagte: „Ich hoffe, du hattest wirklich einen schönen Abend.“

Madison öffnete die Autotür und stieg aus, doch bevor sie zum Cottage ging, drehte sie sich noch einmal zu Chris um. Sie lächelte ihm zu, ihr Herz war noch immer erfüllt von den Eindrücken dieses Abends. „Vielleicht sollten wir das irgendwann wiederholen,“ sagte sie mit einem sanften Lächeln. Chris lehnte sich ein Stück aus dem Fenster und erwiderte ihr Lächeln, breit und zufrieden. „Vielleicht sollten wir das.“

Sie hielt seinen Blick noch einen Moment fest, spürte die warme Vertrautheit zwischen ihnen. „Es war perfekt,“ flüsterte sie leise. „Besser hätte es nicht sein können.“ Chris nickte, das Lächeln auf seinem Gesicht war entspannt und voller Wärme. „Freut mich zu hören,“ antwortete er.

Madison machte einen Schritt in Richtung Cottage, doch als sie die Tür erreichte, blieb sie kurz stehen. Ein letztes Mal schaute sie über die Schulter und sah, dass Chris sie noch immer ansah. Beide lächelten, ihre Gedanken ineinander verschlungen. Chris dachte: Wie gerne hätte ich sie einfach geküsst. Gleichzeitig dachte Madison: Wie sehr hätte ich ihn jetzt gern geküsst…

 

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