New Work Order: Hochsensibilität und das Leben als Projektor
In einer Welt, die ständig nach mehr verlangt – mehr Leistung, mehr Präsenz, mehr Energie – habe ich gelernt, dass es für mich als hochsensible Person und Projektor essenziell ist, meinen Alltag nach meinen eigenen Bedürfnissen und meinem eigenen Rhythmus zu gestalten. Nur so kann ich in meiner Mitte bleiben und die Kraft finden, mein Leben auf eine Weise zu führen, die mich erfüllt und mir wirklich entspricht.
Hochsensibilität: Die intensive Verbindung zur Welt
Als hochsensible Person erlebe ich die Welt auf eine besonders tiefe und intensive Weise. Ich spüre die Stimmungen und Energien um mich herum fast so stark, als wären sie meine eigenen. Manchmal fühlt es sich an, als würde ich die Emotionen anderer Menschen wie einen Sturm in mir tragen. Es gibt Tage, an denen mich ein einfacher Stadtbummel völlig erschöpft zurücklässt, weil ich so viele Eindrücke aufnehme. Diese Sensibilität ist ein kostbares Geschenk, denn sie erlaubt mir, die Schönheit und die Feinheiten des Lebens auf eine Weise zu erleben, die vielleicht nicht jedem zugänglich ist. Gleichzeitig ist sie aber auch eine große Herausforderung.
Deshalb habe ich gelernt, achtsam mit mir selbst umzugehen. Ich brauche regelmäßig Rückzugsorte, an denen ich mich erholen und wieder zu mir selbst finden kann. Das können stille Momente in der Natur sein, ein gemütlicher Nachmittag mit einem guten Buch oder einfach nur das bewusste Genießen der Stille in meinem Zuhause. Ich habe verstanden, dass es in Ordnung ist, Nein zu sagen, wenn mich etwas überfordert. Das war ein schwerer, aber wichtiger Lernprozess – zu akzeptieren, dass ich nicht jedem Reiz folgen muss und dass ich mir Pausen erlauben darf.
Das Leben als Projektor im Human Design: Weniger Energie, mehr Fokus
Als Projektor habe ich keine kontinuierliche Energiequelle, kein eigenes Motorzentrum. Das bedeutet, dass mir weniger Energie zur Verfügung steht als anderen Menschen. Früher habe ich das oft als Schwäche empfunden. Ich sah die Menschen um mich herum, die scheinbar mühelos ihren Tag bewältigten, während ich mich manchmal schon nach wenigen Stunden erschöpft fühlte. Ich fragte mich oft, warum ich nicht genauso "funktionieren" konnte.
Mit der Zeit habe ich verstanden, dass mein Weg ein anderer ist. Ich bin nicht dafür gemacht, pausenlos aktiv oder immer "im Tun" zu sein. Stattdessen liegt meine Stärke darin, Energie gezielt und bewusst einzusetzen – dann, wenn es wirklich zählt. Als Projektor war es eine befreiende Erkenntnis, dass ich nicht ständig die Initiative ergreifen muss. Vielmehr darf ich darauf vertrauen, dass die richtigen Momente und Einladungen zu mir kommen, wenn ich mich authentisch zeige und in meiner Mitte bleibe.
Mein Alltag sieht heute anders aus als früher. Ich starte meinen Tag langsam, nehme mir Zeit, in mich hineinzuhorchen, und lasse die Dinge auf mich zukommen. Es ist mir wichtig, nicht in einem starren Zeitplan gefangen zu sein, sondern Raum für spontane Pausen und Ruhezeiten zu lassen. Diese Flexibilität erlaubt es mir, auf meine Bedürfnisse zu achten und meine Energie so zu nutzen, dass sie mir und anderen wirklich dient.
Die Harmonie zwischen Hochsensibilität und dem Projektor-Dasein
Die Kombination aus Hochsensibilität und dem Leben als Projektor bringt eine besondere Verantwortung mit sich: Ich muss nicht nur auf meinen Körper hören, sondern auch auf meine Seele. Es geht darum, zu erkennen, wann ich meine Energien aufgebraucht habe und wann es an der Zeit ist, mich zurückzuziehen und aufzutanken. Ich habe gelernt, dass es nicht meine Aufgabe ist, es allen recht zu machen oder mich an einem Lebensstil zu orientieren, der nicht meinem Naturell entspricht.
Ich habe gelernt, dass ich mein Leben nach meinen eigenen Maßstäben führen darf, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Das schenkt mir nicht nur innere Ruhe, sondern auch eine tiefe Zufriedenheit. Es ist ein Weg, der mich immer wieder dazu einlädt, auf mein Herz zu hören und authentisch zu sein.
Diese Erkenntnisse möchte ich auch in meinen Arbeitsalltag integrieren. Es ist mir bewusst geworden, dass ich nur dann wirklich gute Arbeit leisten kann, wenn ich in Balance bin. Deshalb werde ich zukünftig einige Dinge anpassen und verändern, um mehr Raum für mein eigenes Tempo und meine individuellen Bedürfnisse zu schaffen. Ich weiß, dass dies in einer Leistungsgesellschaft nicht immer auf Verständnis stoßen wird, denn viele Menschen sind darauf konditioniert, rund um die Uhr zu funktionieren. Doch meine Vergangenheit hat mir gezeigt, dass dieser Weg für mich der falsche ist.
Ich habe erlebt, wie das ständige Streben nach mehr – nach mehr Leistung, mehr Erfolg, mehr Anerkennung – mich in einen Zustand von Erschöpfung, Angstzuständen und sogar depressiven Phasen geführt hat. Diesen Teufelskreis möchte ich nicht mehr betreten. Stattdessen habe ich beschlossen, meinem eigenen Weg zu folgen, auch wenn das bedeutet, dass ich mich von den Erwartungen anderer lösen muss. Ich vertraue darauf, dass ich durch diese Veränderung nicht nur meine eigene Gesundheit schütze, sondern auch langfristig erfolgreicher und erfüllter arbeite.
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