Why I quit photography - oder - warum es Zeit wird, sich zu verändern.
Manchmal spürst du, dass etwas in deinem Leben nicht mehr so funktioniert wie früher. Das ist kein leichter Moment – es tut weh, Dinge loszulassen, die dir am Herzen liegen. Aber es gibt Zeiten, da musst du dich fragen: „Lohnt es sich wirklich, daran festzuhalten? Bringt es mich weiter?“ Genau an diesem Punkt war ich in den letzten zwei Jahren.
Von 2020 bis 2022 sind meine Beachsessions förmlich durch die Decke gegangen. Es war eine verrückte Zeit – ich hatte Tage, an denen innerhalb von 24 Stunden fünfstellige Umsätze durch Buchungen reinkamen. Wenn ich heute daran zurückdenke, wird mir klar, dass das kein Zufall war. Die Menschen, die sonst auf Teneriffa oder den Malediven Urlaub gemacht hätten, konnten plötzlich nicht mehr reisen oder wollten es nicht. Stattdessen haben sie sich etwas Besonderes gegönnt – ein Shooting am Strand, das ihnen das Gefühl von Freiheit und Urlaub nach Hause brachte. Es war, als ob all diese besonderen Momente genau zur richtigen Zeit ihren Platz gefunden hätten.
Doch wie es eben so ist, hat sich nach dieser außergewöhnlichen Phase alles wieder normalisiert – und mit der Normalität gingen auch die Buchungen zurück. Reality-Check: Die Ostseeurlauber, die heute kommen, sind oft (nicht immer) Menschen, die eher auf ihr Budget achten müssen. Viele machen zwei Wochen Campingurlaub und haben schlichtweg nicht das Geld oder die Priorität, sich ein hochwertiges Shooting zu leisten. Das ist keine Kritik, sondern einfach die Realität, die mich dazu gebracht hat, mein Angebot und meinen Fokus neu zu überdenken.
Die Fotografie war die letzten 5 Jahre mein Herzstück, aber der Markt hat sich verändert. 2024 hatte ich fast 50 % weniger Umsatz aus Shootings. Natürlich weiß ich, dass durch die globale Situation das Geld nicht mehr so locker sitzt, und ich habe dafür Verständnis. Gleichzeitig habe ich erkannt, dass die Bereiche der Fotografie, die aktuell noch gut laufen, nicht das sind, in denen ich mich sehe.
Dazu kommt, dass der Aufwand hinter den Kulissen enorm gestiegen ist. Allein durch Social Media stecken Fotografen/innen mittlerweile so viel Zeit und Geld ins Marketing, dass es kaum noch in Relation zu den Einnahmen steht. Es reicht nicht mehr, gute Arbeit zu leisten – du musst ständig sichtbar sein, kämpfen, dass du überhaupt gesehen wirst, und am Ende bleibt oft nicht viel übrig. Es ist kein Geheimnis, dass selbst Coaches Fotografie heute eher als Sidehustle und nicht mehr als Haupteinnahmequelle empfehlen.
Ich hätte mich anpassen können, hätte Wege finden können, um mehr Sicherheit zu haben. Aber das hätte mich nicht glücklich gemacht. Stattdessen habe ich mir eine ehrliche Frage gestellt: „Was will ich wirklich? Was passt zu mir – nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft?“ Die Antwort war klar: Summer Haven.
Summer Haven ist nicht nur ein Projekt; es ist ein Teil von mir. Es ist ein Ort, an dem Geschichten, Musik und Inspiration zusammenkommen. Ein Ort, der Menschen eine Auszeit vom Alltag schenkt und ihnen zeigt, dass selbst in schwierigen Zeiten Schönheit zu finden ist.
Die Idee zu Summer Haven entstand nicht von heute auf morgen. Bereits 2021 hatte ich die ersten Gedanken dazu, und 2022 habe ich die ersten Beachsessions unter diesem Namen umgesetzt. Schon damals wusste ich, dass da etwas Großes in mir schlummert. Heute ist Summer Haven mehr als nur ein Name – es ist mein Herzprojekt, das ich weiter ausbauen möchte, damit mein Business auch in fünf, zehn oder fünfzehn Jahren Bestand hat.
Das bedeutet nicht, dass ich die Fotografie komplett aufgebe. Ich werde weiterhin Shootings anbieten, aber nur in einem Rahmen, der für mich Sinn ergibt. Ich möchte bewusst arbeiten, mit Menschen, die den Wert meiner Arbeit verstehen und schätzen.
Ich werde dieses Jahr 44, und ich denke oft darüber nach, was in der Zukunft sein wird. Ich weiß, dass ich vielleicht nicht immer so flink unterwegs bin wie heute. Aber ich will etwas schaffen, das mich erfüllt – etwas, das wächst und sich mit mir entwickelt. Summer Haven ist genau das.
Es war keine leichte Entscheidung, diesen Weg zu gehen, aber es fühlt sich richtig an. Denn manchmal bedeutet Veränderung nicht, dass du aufgibst. Es bedeutet, dass du neu anfängst – stärker, klarer und bereit, dein Herz für das zu öffnen, was wirklich zählt.
Die Fotografie hat mir so viel gegeben, und sie wird immer ein Teil von mir bleiben. Aber Summer Haven ist meine Zukunft. Es ist mein Weg, das Leben auf meine Weise zu gestalten – mit Leidenschaft, Authentizität und dem festen Glauben daran, dass selbst inmitten von Herausforderungen etwas Wunderschönes entstehen kann.